Hanna Mutzke

Tante Hanna war in unserem Leben nicht wegzudenken. Erst langsam realsiert man, dass diese Reise sich unterscheidet von den vielen weiten Reisen in Ihrem Leben und den vielen kleinen Abschieden, die mir im Nachhinien wie auf Raten vorkamen. Das wird einem dann richtig bewusst, wenn man mal gerade um Rat fragen, mal eben anrufen und ins Unreine erzählen würde. Tante Hanna hat vieles zusammengehalten, viele Spannungen ausgehalten: ein Mittelpunkt der Familie, der bzw. die  sich nie in den Mittelpunkt stellte. Bei ihr liefen ganz viele Fäden zusammen, ohne dass sie Politik gemacht hätte. In allem war sie bestens informiert und hatte trotzdem ein offenes Ohr für jeden. Sie wusste genau was sei wollte, selbstbestimmt und vorausschauend, das Leben bejahend, obwohl sie großes Leid aus der eigenen Familie und von vielen Rat- und Anteilnahmesuchenden kannte und viel Leid mittrug, zuletzt auch ihr eignes. Sei war eine schonungslose Realistin und eine Gott-Hofferin, die in Angst und Not an dem Gott festhielt, den sie kannte und doch oft nicht verstand. Sie wusste was sie wollte und sagte selten Nein. Für mich eine große Frau, die ich nicht als Mensch ganz nahe und nicht als Übermensch kannte - eine Heldin die auch Angst hatte.

Vielleicht ist das was ich empfinde ein bischen Christusähnlichkeit in Ihrem Leben. Ich glaube, dass er sie hält, dass in ihm ihre Identität gut aufgehoben und save ist, und dass dieser Gott uns als Famile weiter segnet und ihr zurückliegendes Leben auch weiter für uns ein Segen ist,  auch wenn sie nicht mehr lebt und ist in unserer Wirklichkeit.